International Water Aid Organization aus Heidelberg hilft in Haiti mit einer Million Chlortabletten

Heidelberg, 19. Januar 2010 – Die Heidelberger Hilfsorganisation „International Water Aid Organization“ (IWAO) schickt gemeinsam mit der Europäischen Brunnengesellschaft aus Karlsruhe (EBG) eine Million Chlortabletten in das Erdbebengebiet nach Haiti. Damit können die Opfer der Katastrophe vor Ort schnell und einfach Wasser desinfizieren. Die öffentliche Wasserversorgung ist nach dem Beben zusammengebrochen, und die Trinkwasserreserven in Flaschen sind begrenzt. Die IWAO rechnet damit, dass oberirdische Gewässer zunehmend durch Krankheitserreger verseucht werden und die Trinkwasserversorgung dadurch noch schwieriger wird.

Die Chlortabletten sind per Luftfracht bereits auf dem Weg nach Santo Domingo. Dort werden Mitglieder der IWAO und der EBG sie noch diese Woche an einheimische Salesianer-Mönche der Don Bosco Hilfswerke übergeben. Die Mönche werden in der Handhabung der Desinfektionstabletten unterrichtet und bringen sie nach Haiti, um sie an die Erdbebenopfer weiterzugeben.

„Chlortabletten sind eine sichere und einfache Möglichkeit, die extrem hohe Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten über das Trinkwasser zu verhindern“, erklärt Heinz Knoll, Präsident der IWAO. „Die Menschen sind durch das verheerende Erdbeben in ihrer Gesundheit bereits über das Menschenmögliche hinaus beeinträchtigt.“

Mit einer Chlortablette zum Preis von etwa einem Cent lassen sich zehn Liter Wasser desinfizieren. Eine Million Tabletten reichen aus, um 100.000 Menschen zehn Tage lang mit sauberem Wasser zu versorgen. „Um die Kosten von 10.000 Euro für die Tabletten und den Transport zu decken, bittet die IWAO um finanzielle Unterstützung von der Bevölkerung und Firmen“, sagt Knoll. „IWAO und Brunnengesellschaft arbeiten ehrenamtlich. Das Geld kommt also voll den Erdbebenopfern zugute.“ Bereits für zehn Euro können der IWAO zufolge fast 100 Menschen für zehn Tage vor Ansteckungen durch Keime im Wasser geschützt werden.

Für die Hilfe beim Wiederaufbau der öffentlichen Wasserversorgung steht eine Expertengruppe der IWAO auf Abruf bereit. Sie wird mit ihren Spezialkenntnissen in Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung die Partner vor Ort unterstützen. „Momentan hat allerdings die Bergung der Opfer Vorrang“, erklärt Knoll. „Der Wiederaufbau ist dann der nächste Schritt.“

2008 und 2009 hatte die IWAO zwei Millionen Chlortabletten nach Simbabwe geschickt, um eine dort grassierende Choleraepidemie zu bekämpfen. Ende des vergangenen Jahres half der Verein den Taifun-Opfern am Rande Manilas mit 10.000 Chlortabletten.