International Water Aid Organization versorgt Tausende Menschen in Haiti mit keimfreiem Trinkwasser

Heidelberg, 2. Februar 2010 – Keimfreies Trinkwasser für Tausende Menschen: Die Hilfsorganisation „International Water Aid Organization“ (IWAO) hat gemeinsam mit der Europäischen Brunnengesellschaft (EBG) eine Million Chlortabletten in das Erdbebengebiet in Haiti gebracht. Mit den Tabletten lässt sich schnell und unkompliziert Wasser desinfizieren. „Die Tabletten helfen, die Versorgung mit keimfreiem Wasser dort sicherzustellen, wo Flaschenwasser und aufbereitetes Trinkwasser noch nicht zur Verfügung stehen, auch unter den schwierigen Bedingungen in dem Katastrophengebiet“, erklärt Heinz Knoll. Der IWAO-Präsident war mit seinem Vorstandskollegen Professor Dietrich Maier mehrere Tage vor Ort, um die Chlortabletten selbst an von der Katastrophe betroffene Einrichtungen und in Haiti tätige Organisationen zu übergeben, Wasseranalysen durchzuführen und auszuloten, wie IWAO und EBG die Region am besten beim Wiederaufbau der Wasserversorgung unterstützen können.

Ein Drittel der Tabletten übergaben die Vertreter der IWAO an Salesianer-Mönche in Santo Domingo. Der größte Schulorden der Welt betreibt auch in Port-au-Prince mehrere Schulen. In einer davon wurden 260 Schüler und drei Lehrer von den Trümmern verschüttet. Die Tabletten kommen in den stark zerstörten Einrichtungen der Mönche zum Einsatz. Den Transport in das Katastrophengebiet haben die Ordensleute selbst übernommen.

Rund 300.000 Tabletten händigten die Helfer an der Grenze zu Haiti einem Logistikzentrum von UN und Rotem Kreuz sowie der Vertreterin eines Kinderheimes aus. Das letzte Drittel ging an ein Krankenhaus in Jimani, der Grenzstadt zu Haiti. Viele Erdbebenopfer werden dort operiert und gepflegt, Angehörige müssen mit verköstigt werden. Nach Angaben der IWAO ist die Klinik um das Vierfache überbelegt. „Das Krankenhaus verfügt momentan nur über eine provisorische Wasserversorgung“, berichtet Professor Maier. „Das Erdbeben hat den Brunnen der Klinik zerstört. Die Patienten und die Mitarbeiter des Krankenhauses sind deshalb auf Oberflächenwasser aus einem Bach angewiesen, das unseren Analysen zufolge stark mit Keimen belastet ist.“ Mit den übergebenen Chlortabletten kann die Klinik 110 Tage lang das Wasser zentral in der Zisterne desinfizieren und so teils folgenschweren Infektionskrankheiten vorbeugen.

IWAO und EBG bieten auch beim Wiederaufbau der zerstörten Wasserversorgung in dem Katastrophengebiet ihr Fachwissen und wissenschaftliche Unterstützung an. Entsprechend ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten werden sie außerdem weiter mit Desinfektionsmitteln helfen, die Erdbebenopfer mit keimfreiem Wasser zu versorgen. Dafür ist der Verein auf zusätzliche Spenden angewiesen. Zehn Euro reichen aus, um 500 Chlortabletten einzukaufen und in das Katastrophengebiet zu schicken. Alle Mitglieder der Organisation arbeiten ehrenamtlich. „Wir bürgen dafür, dass das Geld ausschließlich in die Hilfseinsätze fließt“, erläutert Knoll.