IWAO finanziert Instandsetzung von Brunnen und Wasserpakete in Flüchtlingslagern vor Ort

Heidelberg, Februar 2016 – Gleich zwei neue Projekte unterstützt die Heidelberger Hilfsorganisation International Water Aid Organization e.V. (IWAO) mit finanziellen Mitteln: Gemeinsam mit dem Verein Hoffnungszeichen e.V. engagieren sich die Wasserexperten für die Instandsetzung mehrerer Handpumpenbrunnen in den Regionen Rumbek und Nyal (Südsudan). In Kurdistan (Nordirak) unterstützt die IWAO die Mitarbeiter von Shelter Now Germany e.V. bei der Versorgung von Flüchtlingen mit sauberem Trinkwasser.

Knapp 60 Millionen Menschen sind laut Auskunft der UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Kaum ein Thema beherrscht die Medienlandschaft aktuell so stark wie die anhaltende Flüchtlingsproblematik – und kritischen Stimmen steht vielerorts eine gelebte Willkommenspolitik gegenüber. Auch die Mitglieder der Heidelberger Hilfsorganisation IWAO setzen sich für Geflohene und Vertriebene ein, allerdings nicht in Deutschland, sondern direkt vor Ort: Im Südsudan sowie im Nordirak unterstützen die Wasserexperten gemeinsam mit anderen, internationalen Hilfsorganisationen zwei neue Projekte.

Unser Ziel ist es, Menschen in Notlagen mit hygienisch einwandfreiem Wasser zu versorgen, weltweit und genau dann, wenn es darauf ankommt„, so Peter M. Kunz, seit Januar 2016 neu gewählter Präsident der IWAO. Prof. Dr. Peter M. Kunz lehrt und erforscht seit 1987 an der Hochschule (früher Fachhochschule) Mannheim vielfältige Themen aus dem Bereich „Wasser“ und leitet seit 1988 das Institut für Biologische Verfahrenstechnik. „Die Anfragen von Hoffnungszeichen und Shelter Now haben uns überzeugt und passen in den Satzungszweck, so dass wir als IWAO beiden Institutionen unter die Arme greifen und ihr Engagement vor Ort unterstützen können. Wir haben mit beiden Organisationen bereits früher erfolgreich zusammengearbeitet und viel zusammen erreicht„, betont Heinz Knoll, ehemaliger Präsident der IWAO. Gemeinsam mit Hoffnungszeichen e.V. beispielsweise unterstützte die IWAO bereits 2013 ein WASH(Water Sanitation Hygiene)-Projekt für Flüchtlinge im Südsudan. Neben der Erweiterung einer sanitären Grundversorgung standen damals die Verbesserung der Wasserqualität in den betreffenden Gebieten sowie der Schutz der Menschen vor Witterung und Insekten im Fokus der Hilfeleistenden.

Brunnen als nachhaltige Versorgungsquelle

Zielgruppe des aktuellen Projekts sind unter anderem Binnenflüchtlinge in den Regionen Rumbek und Nyal. Aufgrund des hohen Flüchtlingsaufkommens wurden viele der dortigen Brunnen übernutzt und sind verschmutzt, so dass sauberes Wasser Mangelware ist. Viele Frauen sammeln auf oft stundenlangen Fußmärschen für sich und ihre Familien verschmutztes Wasser in den Sümpfen – mit immensen Gefahren für ihre Gesundheit.

Mehrere Handpumpenbrunnen sollen Abhilfe schaffen und die lokalen Gemeinschaften mit einem sicheren, nachhaltigen Zugang zu Wasser zum Trinken, Kochen sowie für persönliche und haushaltsbezogene Hygiene versorgen. „Teil des Projekts werden außerdem Schulungen sein, die die Betroffenen befähigen, die Brunnen zu bedienen, zu warten und dauerhaft zu bewirtschaften“, so Kunz. Die IWAO stellt finanzielle Mittel zur Unterstützung des Projekts bereit, Mitarbeiter von Hoffnungszeichen sorgen zuverlässig für die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort.

Sauberes Wasser für ein Stück mehr Lebensqualität

Seit Beginn dieses Jahres unterstützt die Hilfsorganisation Shelter Now eine wachsende Anzahl von Hilfsbedürftigen in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak mit Gütern wie Nahrungsmitteln oder Hygieneartikeln. Über zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien bzw. Binnenvertriebene aus dem Irak halten sich zurzeit hier auf, ein Großteil von ihnen in Camps und Lagern. Begünstigte des aktuellen Projekts sind 80 jesidische Familien mit insgesamt rund 500 Personen. Aktuell wohnen sie in Zelten, Rohbauten, Hütten und Lastwagenanhängern und haben keinen Zugang zu trinkbarem Wasser. In den kommenden sechs Monaten sollen sie als Ersthilfe genau dieses erhalten, die IWAO unterstützt das Projekt mit Sachmitteln und Expertise. „Die meisten Flüchtlinge sind in eine schier ausweglose Situation geraten, viele sind nicht nur heimat-, sondern auch hilflos“, so Kunz. „Deshalb ist es uns wichtig, hier akut vor Ort zu unterstützen. Damit wir das können, sind wir auf Sponsoren angewiesen. So hat die Maingau Energie GmbH, eines unserer jüngsten Mitglieder, wieder mit einer großzügigen Spende geholfen, einen Teil dieser Aktionen zu verwirklichen. Die IWAO e.V. freut sich immer über jede – wenn auch nur kleine – Spende und neue Mitglieder. Denn eins steht fest: Hilfe für Menschen, die kein trinkbares Wasser vorfinden, kann es nicht genug geben.“